Schutz vor Hochwasser
Die Zunahmen von Starkniederschlägen führen vermehrt zu Schäden durch Überflutungen. Betroffen sind dabei nicht mehr nur die Gebäude an Flüssen und Bächen, sondern auch jene, die bisher von Hochwasserereignissen verschont geblieben sind. Derartige Schäden können erhebliche Ausmaße am und im Gebäude verursachen.
Hochwasser, Starkregen, hohe Grundwasserstände oder Rückstau der angeschlossenen Kanalisation nehmen immer mehr zu. Die Klimaveränderung bringt neben Dürre- und Hitzeperioden auch gehäuft Starkregenereignisse mit sich. Gerade das schnelle Ansteigen von Wasserpegeln durch starke Niederschläge überlastet häufig die örtliche Kanalisation, da Abwasserkanäle nur für mittlere Ereignisse (3 bis 5 Jahresereignisse) konzipiert worden sind. Die Folge ist, dass Wasser in die Gebäude eindringt und tiefer gelegene Räume überflutet. Was bleibt ist beschädigter Hausrat, kaputte Bodenbeläge und feuchte Räume. Die Beseitigung der Schäden ist sehr kostenintensiv und man braucht viel Zeit für die Reinigung.
Vorsorgen und Nutzung der betroffenen Räume anpassen
Generell ist ein bewusster Umgang mit der Gefahr durch Überschwemmungen notwendig und der Schutz gegen Hochwasser und Rückstau wird immer wichtiger. Auskunft, ob mein Wohngebäude von Hochwasser betroffen ist, geben die Gemeinden oder Informationsdienste, wie HORA (www.hora.gv.at) oder VOGIS.
Bei starken Niederschlägen kommt es häufig zur Überlastung der Kanalisation und somit zu einem Rückstau ins Wohngebäude. Der Einbau einer Rückstausicherung (Rückstauklappe oder Hebeanlage) kann dem entgegenwirken und Schäden vermeiden. Weitere bauliche Maßnahmen, um den Wassereintritt in das Gebäude zu verhindern, sind der Einbau von wasserdichten Kellerfenstern, erhöhten Lichtschächten oder Mauern im Gefahrenbereich. Zusätzlich empfiehlt es sich, mobile Schutzsysteme (Barrieren, Sandsäcke…) anzubringen und für den Ernstfall vorzubereiten.
Kellerräume werden immer mehr auch als Wohn- und Freizeiträume genutzt, dadurch nehmen Schäden zu. Es empfiehlt sich daher auf die „hochwertige“ Nutzung von betroffenen Räumen nach Möglichkeit zu verzichten oder die Wahl der verwendeten Baumaterialen (Fliesen statt Parkett…) anzupassen. Die Elektroinstallation in Kellerräumen sollte nach Möglichkeit „wassersicher“ eingebaut werden (Verzicht auf bodennahe Steckdosen…)
Vorbereiten auf den Ernstfall und richtiges Verhalten können Schäden vermeiden/vermindern
Beste Vorbereitung und Vorsorge können nicht immer zur Gänze Schäden vermeiden. Mit entsprechenden Vorkehrungen, wie das Anbringen von Barrieren und vorsorglichem Aufstellen von Pumpen, ist man für den Notfall recht gut gerüstet. Durch Wetterdienste (Apps, Informationen im Radio und Internet) ist man oft rechtzeitig vorgewarnt und hat entsprechend Zeit für die Umsetzung der Maßnahmen. Um im Ernstfall gerüstet zu sein, empfiehlt es sich, das bestehende „Notfallequipment“ auf Funktionstüchtigkeit zu prüfen und gegebenenfalls schadhafte Elemente auszutauschen.
Richtige Maßnahmen nach dem Hochwasser
Nachdem das Wasser zurückgegangen ist, sollte unverzüglich mit der Reinigung und Trocknung der Räume begonnen. Gerade bei Schlamm ist Eile geboten, da dieser sehr schnell austrocknet und hart wird, was ein Entfernen erschwert.
Für die Versicherung sollten die Schäden dokumentiert werden und nach Möglichkeit unverzüglich dem Versicherungsunternehmen gemeldet werden. Schäden am Gebäude werden in der Regel nach Abstimmung mit dem Versicherer von Fachfirmen beseitigt.
Persönlich sollte man seine Vorsorgemaßnahmen prüfen, ob diese funktioniert haben oder wo noch Nachbesserungen notwendig sind. Dadurch können weiter Schäden oft vermieden oder weiter reduziert werden.
Überschwemmungen werden immer wieder vorkommen und die Intensität der Regenfälle wird aufgrund der Temperaturentwicklung zunehmen. Deshalb sind Überschwemmungen überall möglich. Mit der richtigen Vorsorge und mit einfachen baulichen Maßnahmen, kann die Gefahr gebannt oder miniert werden.
Zur Vorsorge haben wir folgende Checkliste für Sie zusammengestellt:
Unwetter-Checkliste